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Bildquellen: BMVBS
 
DIE BEWOHNER


Ende 2011 eröffnete Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin das Modellprojekt „Effizienzhaus
Plus“. Das „Plus“ im Namen steht für den erzeugten Energieüberschuss: Das Gebäude produziert
mehr Strom, als Haus und die darin lebende Familie benötigen. Überschüssige Energie kann
gespeichert, ins Stromnetz eingespeist oder zum Laden von Elektrofahrzeugen verwendet werden.
Das Haus „denkt mit“, dank der von SYS.TEC programmierten Gebäudeautomation, die sich an den
Bedürfnissen der Bewohner orientiert. Wie sich das in der Praxis anfühlt, erlebte die vierköpfige
Testfamilie Welke-Wiechers, die das Effizienzhaus Plus von März 2012 bis Mai 2013 bewohnte.

Gebäudeautomation rechnet sich
Während Familie Welke-Wiechers für 15 Monate im Effizienzhaus Plus wohnte, sammelte das Fraunhofer
Institut für Bauphysik dort jede Menge Daten. Es ging um die Frage: Bewährt sich die intelligente Gebäude-
technik in der Praxis? Das Ergebnis klingt vielversprechend: Ein extrem niedriger Energieverbrauch geht
demnach einher mit einem hohen Wohnwert¹ .

Das Einfamilienhaus als Kraftwerk
Pro Quadratmeter und Jahr verbraucht das 130 m² große Effizienzhaus Plus laut Jörg Welke nur rund
7 kWh2 . Zum Vergleich: Ein unsaniertes Einfamilienhaus kommt dagegen auf circa 200 kWh3. Das Haus
produziert je nach Witterung ein Vielfaches der benötigten Energie. Außenwände und Dach des Gebäudes
sind mit fast 100 m² Solarkollektoren bestückt. Tagsüber wird Strom produziert. Damit dieser rund um die
Uhr zur Verfügung steht, wird er gespeichert. Neben dem Haus ist ein großes Stromspeichersystem unter-
gebracht, die Batterie fasst 40 kWh. Überschüssiger Strom wird ans Netz abgegeben.

Wie lebt es sich in einem solch effizienten Haus?
„Es wohnt sich angenehm – und eigentlich wie in jeder anderen Wohnung auch“, sagt Familienvater Jörg
Welke4 . Denn obwohl die gesamte Technik aufs Energiesparen ausgelegt ist, arbeitet diese dezent im
Hintergrund. Ein weiterer Vorteil: Den Bewohnern flattert keine Strom- oder Gasrechnung ins Haus.
Mithilfe des Visualisierungssystems von GIRA regelt und kontrolliert die Familie die Gebäudetechnik
intuitiv über einen zentralen Touchscreen oder von unterwegs über iPhone und iPad. Darüber hinaus
ist jeder Raum zusätzlich mit einem KNX-Tastsensor ausgestattet, über den Beleuchtung, Heizung und
Jalousien gesteuert werden können.

Der Stand der Technik
Die Ausstattung des Hauses entspricht dem neuesten Stand der Technik: Optimale Wärmedämmung,
Dreifachverglasung, Luftwärmepumpe, Luftwärmetauscher, KNX-Bussystem und FacilityServer. Die
Programmierung der Haustechnik orientiert sich an den Bedürfnissen seiner Bewohner, an Umwelt-
einflüssen und Jahreszeiten: An heißen Sommertagen fährt die Jalousie herunter, um die Räume kühl
zu halten. Im Winter dagegen nutzt das Haus einfallendes Sonnenlicht zur Wärmegewinnung. Das
KNX-Bussystem steuert Heizung, Beleuchtung und Beschattung des Hauses und analysiert die inte-
grierte Energiedatenerfassung, um den Energiehaushalt zu optimieren.

Elektromobilität: Symbiose aus Haus und Fahrzeug
Elektromobilität gilt als Schlüsseltechnologie für ein nachhaltiges Verkehrssystem. Das Modellprojekt
Effizienzhaus Plus soll die Symbiose von Wohnen und Mobilität in der Praxis veranschaulichen. Daher
ist das Wohnhaus der Zukunft gleichzeitig eine Tankstelle. Es gewinnt regenerative Energie und versorgt
damit auch die Elektroautos und Pedelecs der Familie. Die Ladung der Fahrzeuge, induktiv oder
konduktiv, wird ebenfalls über das KNX-Bussystem gesteuert.


Willkommen im Haus der Zukunft
Als „ein lebendiges Beispiel für das Wohnen der Zukunft“ bezeichnete die Bundeskanzlerin Dr. Angela
Merkel das Effizienzhaus Plus bei der feierlichen Eröffnung im Dezember 20115 . Nach dem Auszug der
Testfamilie ist es seit Juni 2013 wieder für Besucher geöffnet. Familie Welke-Wiechers hat viel gelernt in
den 15 Monaten im Haus der Zukunft. “Teil der Energiewende zu sein – das ist schon ein gutes Gefühl”,
bilanziert Vater Welke zufrieden6 . Noch bis zum 22. Dezember 2013 können Interessierte die Räumlich-
keiten in der Berliner Fasanenstraße mittwochs bis sonntags von 13 bis 18 Uhr besichtigen. Anschließend
soll das Haus, nach einer Standzeit von insgesamt drei Jahren, ökologisch korrekt rückgebaut werden.



1 youtube - Video des Bundesministeriums
2
www.vorweggehen.de
3 www.online-energieausweis.org
4 www.bmvbs.de
5
youtube- Video des Bundesministeriums
6 www.vorweggehen.de





"...Teil der Energiewende sein,
das ist ein gutes Gefühl"

Familie Welke-Wiechers sammelte
über ein Jahr lang Erfahrungen
im Effizienzhaus Plus


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